Jede Glaubenskultur geht unterschiedlich mit Tod und Trauer um. Im folgenden Artikel werden nun vier unterschiedliche Kulturen mit ihren Bestattungsritualen vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
Beerdigungsrituale aus dem Christentum
Im Christentum war die Erdbestattung für lange Zeit die traditionelle Art, da der Leichnam bis zu seiner Auferstehung dort aufbewahrt werden sollte. Eine Feuerbestattung war den Hexen und auch Verbrechern vorbehalten. Durch die Erdbestattung soll die Ehre des Toten gewahrt werden und die eigentliche Bestattung dient dazu, dass die Gemeinde, Freunde und Familie den Verstorbenen zur letzten Ruhe begleiten können. Seit den 1920 Jahren akzeptiert die evangelische Kirche auch eine Einäscherung. Die katholische Kirche folgte dann 40 Jahre später. Heute ist die Feuerbestattung sehr beliebt, da diese wesentlich günstiger ist und somit auch eine See- oder Baumbestattung möglich ist, mittlerweile gibt es zu fast jedem Thema die passende Urne . Liegt ein Katholik im Sterben, wird in der Regel ein Geistlicher gerufen, um den Sterbenden zu salben und zu segnen. Damit die Seele gereinigt wird, wird zusätzlich die letzte Beiche abgenommen. Ein Trauergottesdienst wird am Tag der Bestattung und auch beim jährlichen Begräbnistag abgehalten.
Die Beerdigung im Buddhismus
Der Buddhismus ist eine vielfältige Religion und verfügt auch über verschiedene Beerdigungsrituale. Für den Buddhisten ist der Körper nur ein Werkzeug, da nach dem Tod das Bewusstsein in einen neuen Körper wandert. Stirbt ein Buddhist, ruht der Körper noch drei Tage und soll in dieser Zeit nicht berührt werden. Anschließend wird der Tote verbrannt und die übriggebliebenen Knochen werden in den Pagoden bestattet. Die Asche wird anschließend in der Erde vergraben und es gibt genaue Regeln, wie die Rituale zu erfolgen haben. Mönche lesen aus den Reden Buddhas und Angehörige spenden Almosen und beten. Durch diesen Vorgang werden alle guten Taten des Toten übertragen, was seine Wiedergeburt im positiven Sinne beeinflusst.
Die Beerdigung im Hinduismus
Je nach Rang und Ort wo der Hindu lebte, ergeben sich verschiedene Beerdigungsrituale. Nach alter Tradition wird der Kopf des Verstorbenen in Richtung Süden gelegt, da dort der Totengott Yama vermutet wird. Priester oder Angehörige lesen dabei aus den heiligen Schriften vor und der Verstorbene wird auf einen Stuhl gesetzt. Dort wird er unter fließendem Wasser gewaschen, wodurch auch gleichzeitig die Seele gewaschen wird. Anschließend erfolgen eine Salbung und eine Umwicklung mit Tüchern. Diese werden vorab in heiliges Wasser getaucht. Damit sich alle Verwandten verabschieden können, wird der Leichnam im Eingangsbereich seines Hauses aufgebahrt. Noch heute erfolgt eine anschließende Feuerbestattung in freier Natur. Bevor diese vollzogen wird, wird die Feuerstelle von den Angehörigen fünfmal im Uhrzeigersinn umrundet. Damit werden die fünf Elemente dargestellt. Das Feuer wird bei Männern anschließend vom erstgeborenen am Kopfende entfacht. Bei Frauen wird das Fußende verwendet. Drei Tage nach der Verbrennung wird die Asche in ein heiliges Gewässer verstreut. Ist dies nicht möglich, erfolgt eine Erdbestattung der übrig gebliebenen Asche.
Die Beerdigung im Judentum
Verstirbt ein Jude ist eine Totenwache der Familienmitglieder brauch. Am Kopfende wird hierzu ein e Kerze angezündet und Mitglieder der Gemeinde sind dabei behilflich den Toten entsprechend vorzubereiten. Dazu wird der Tote gewaschen und er bekommt ein weißes Totenhemd. Juden sind bestrebt ihre Toten innerhalb der ersten 24 Stunden zu beerdigen uns auch hier werden nur Erdbestattungen geduldet. Da eine Leinentuchbestattung hier nicht statthaft ist, wird in Deutschland für die Beerdigung eines Juden ein schlichter Holzsarg verwendet. Ein Säckchen voll mit Erde aus Israel wird dann Symbolisch in den Sarg gelegt. Wurde der Sarg in die Erde gelassen, folgt das Abschiedsgebet des Rabbiners und das beten des Kaddisch von einem enge, männlichen Angehörigen. Wird der Friedhof verlassen, waschen sich alle Anwesenden die Hände, trocknen diese aber nicht ab, damit die Erinnerung an den Verstorbenen verlängert wird.
Die Beerdigung im Isla.m
Verstirbt ein Mitmensch im Iran wird dieser in Tücher gewickelt und mit einem Leichenzug zum jeweiligen Grab getragen. Dort wird der Leichnam dann möglichst noch am Tag seines Todes in die Erde gelegt. Als Mosl.em wird man nun auf diese Weise ohne Sarg beerdigt. Da dies in Deutschland kaum möglich ist, werden viele gläubige Mosl.ems nach ihrem Tod ins Heimatland gebracht. Die Erdbestattung ist nach dem Glauben vorgeschrieben und der Leichnam wird so auf die Seite positioniert, dass der Kopf in Richtung Mekka zeigt. Anschließend wird von den Anwesenden Begleitern das Grab mit Erde aufgefüllt und Kora.nverse werden gesprochen. Kreuze oder Grabschmuck wird hier nicht verwendet und die Gräber sollen an das Jenseits erinnern, nicht aber an den Toten. Die ewige Grabruhe der Mosl.ems besagt, dass jedes Grab nur einmalig belegt werden darf. Da der Verstorbene vollständig vor Gott treten soll, sind Feuerbestattungen nicht zugelassen.
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