Wer einigermaßen Gitarre spielen kann, wird sich früher oder später eine Westerngitarre kaufen wollen. Im Gegensatz zur traditionsreichen Konzertgitarre ist die Westerngitarre ein relativ junges Instrument, das erst seit rund 100 Jahren die Welt mit ihren Klängen erfreut. Als Vorgänger der E-Gitarre besitzt die Westerngitarre im Vergleich zur Konzertgitarre Stahlsaiten. Der Grund dafür war die elektromagnetische Aufzeichnung von Gitarrenklängen, die metallische Saiten verlangten und Nylonsaiten unbrauchbar machten. Die Stahlsaiten haben allerdings einige Nachteile. Sie sind sehr stark gespannt, was eine gewisse Hornhaut an den Fingern voraussetzt, damit man sie schmerzfrei spielen kann. Alternativ muss man den Einsatz eines Plektrums in Erwägung ziehen. Beides ist für Gitarren-Anfänger eine zusätzliche Herausforderung, weswegen die Westerngitarre eher etwas für fortgeschrittene Gitarristen ist. Die starke Spannung der Stahlsaiten hat auch zur Folge, dass der Gitarrenhals einer Westerngitarre mit Metallstäben verstärkt werden muss, da er sind irgendwann unter dem Zug der Saiten vom Korpus abbrechen würde. Ein weiteres Merkmal, das die Westerngitarre von der Konzertgitarre unterscheidet ist der Schlagschutz, der unterhalb des Schallloches angebracht ist um Beschädigungen der Lackierung zu verhindern, wenn man mit einem Plektrum spielt. Der Klang der Westerngitarre ist durch die Stahlsaiten heller und klarer als bei der Konzertgitarre. Besonders in der US-Amerikanischen Country-Musik ist dieser Klang nicht weg zu denken.
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